Montag, 9. November 2015

Immigration day

In Deutschland ist das Wort "Immigrant" ja eher negativ besetzt. Hier aber begeht sogar die Schule der Kinderchen einen jaehrlichen Immigration Day. Das machen die richtig gut:

- Toechterchen musste als Hausaufgabe einen echten Immigranten recherchieren. Das geht super dank des digitalen Ellis Island Archivs (http://libertyellisfoundation.org/passenger). Ellis Island ist eine Insel vor New York. Zwischen den Jahren 1892 und 1954 wurden dort Millionen von Neuankoemmlingen aus der Alten Welt registriert, bevor sie in die USA einreisen durften. Und dieses gigantische Archiv ist komplett online, man kann nach Namen, verschiedenen Schreibweisen und sogar Schiffen suchen.

- die Kinder ihrer Klasse wurden in verschiedene Grueppchen aufgeteilt, die die verschiedenen Klassen auf einem Schiff darstellen sollen. Also First Class, Unterdeck usw.

- Am Immigration day muessen die Kids dann gemaess ihrer Klasse in entsprechender Kleidung zur Schule kommen und "ihren" Immigranten verkoerpern.

So macht Geschichte richtig Spass! Und ich bin wieder mal voller Ehrfurcht vor dem Mut und der Entschlossenheit der Leute damals, die auf der Suche nach einem besseren Leben alle Bruecken hinter sich abbrachen und sich in eine sehr ungewisse Zukunft begaben. Nur gut, dass damals keiner hier auf die Idee kam, einen grossen Zaun zu errichten...


Donnerstag, 5. November 2015

Great ambitions. Not.

Die gestrige Sendung mit der Maus Folge erklaerte, wie man einen Helikopter fliegt. Sehr interessant, wie ueblich. Soehnchen war ebenfalls gebuehrend beeindruckt.

"Boah, sind das da viele Anzeigen! Das muss echt schwer sein, so einen Helikopter zu fliegen!"

"Ja, das ist bestimmt kompliziert, aber wenn Du gross bist und das moechtest, koenntest Du das ganz sicher lernen", versuche ich dies gleich in den richtigen paedagogischen Kontext zu setzen. Leider nur maessig erfolgreich, denn:

"Noe, das ist mir zu anstrengend. Ich werde Brieftraeger!"

Mittwoch, 4. November 2015

Der Heimat so nah

Frueher war Auswandern ja noch ein richtiges Abenteuer. Wochenlang auf dem Schiff, und Nachrichten aus der Heimat erreichten einen nur mit grosser Verzoegerung.

Heutzutage ist es ja eher Auswandern light. Man kommt in wenigen Stunden im neuen Land an. Ich lese deutsche Nachrichten online, wenn ich auf Arbeit fahre, hoere ich SWR1 Leute Podcast, dank meiner Handy-Flatrate rufe ich meine Familie und Freunde in Deutschland regelmaessig an. Und sogar deutsche Wurstwaren kann ich mittlerweile kaeuflich erwerben.

Aber etwas entscheidendes hat noch gefehlt. Bis heute. Ab jetzt ist unser Leben in der Diaspora komplett.


Dank der Maus-App auf dem Tablet, die man mittels ChromeCast auf den Fernseher spiegelt, koennen wir jetzt endlich den Klassiker des deutschen Fernsehens wie Millionen andere deutsche Familien zu Hause auf dem Sofa geniessen.

Das Leben ist schoen.

Montag, 2. November 2015

Spelling Words

Da Englisch ja eher keine Sprache ist, bei der so geschrieben wird wie man spricht, werden die Kinder hier mit "Spelling Words" traktiert, also Worte, die sie auswendig lernen muessen und die dann abgefragt werden. Ihr habt bestimmt auch schon mal sogenannte "Spelling Bee Contests" gesehen, wo die Kids Worte laut buchstabieren muessen.

Hier also die Liste fuer diese Woche, die das 10-jaehrige Toechterchen lernen muss:


Schon ganz schoen heftig, finde ich. Und ich frage mich, nach welchen Regeln wird eigentlich im Englischen bestimmt, ob zwei Worte zusammengeschrieben werden, oder mit Bindestrich verbunden, oder doch auseinander? Warum wird warehouse zusammengeschrieben, aber post office nicht? 

Sonntag, 1. November 2015

Deutsche Wurst forever - cancer be damned

Mein Leben hat wieder einen Sinn.


Natuerlich musste ja die WHO versuchen, mir die Freude an dem neu eroeffneten "European Market" zu vergaellen, und mir meine heissgeliebten deutschen Wurstwaren madig machen, aber, um es mal froehlich auf amerikanisch festzustellen: "Who cares?" Ich nicht! Ich freu mich schon wie eine Schneekoenigin auf frischgebackenen Leberkaese. Und die Kinder werden erst Augen machen!