Freitag, 9. Januar 2009

Zerbrechlich

Vor drei Wochen haben wir im örtlichen Fotostudio professionelle Aufnahmen unserer Kiddos machen lassen. Ich schau mir die Bilder von meiner Tochter an und auf einmal wird mir klar: fast wäre mir nichts geblieben als diese letzten Bilder von ihr.

Wie gefährlich ist Schlitten fahren? Antwort: Schädelbruch. Mein Mann hat mir erzählt, dass als er sah, wie sie gegen den einzigen Baum auf dem ganzen Hang prallte, er mit dem Schlimmsten gerechnet hat.

Wir haben, anscheinend, noch Glück im Unglück. Keine Gehirnschwellung und auch keine Blutung nach innen. Das Blut lief nach aussen - ihr rechtes Auge sieht ganz furchtbar aus, völlig zugeschwollen und tief lila. Sie schaut mich aus ihrem gesunden Auge an, ihr wunderschönes blaues Auge mit den langen Wimpern, und auf der anderen Seite ist da dieser riesige, geschwollene lila Fleck, ihr Augenlid.

Die gute Nachricht ist, dass sie schon nach einem Tag sie wieder ihr energiegeladenes Selbst war. Gehirnerschütterung hin oder her, man hätte sie anbinden müssen, um sie im Bett zu halten. Morgen kommt sie nach Hause - und dann müssen wir ihr gefahrlose Möglichkeiten geben, Energie loszuwerden. Theoretisch darf sie alles machen - aber jeder weitere Schlag auf den Kopf kann fatal sein, da das Narbengewebe, das sich gebildet hat, verhindern könnte, dass Blut nach aussen abfliesst.

Wie packt man eine energiegeladene Dreijährige in Watte?

Was für eine merkwürdige Zusammenrottung von Zufällen diesen Unfall vorbereitet hat. Unsere Vormieter haben uns ihren Lenkschlitten dagelassen - mit unserem alten Holzmodell hätte sie nur geradeaus fahren können, wo der Baum NICHT war. Wir wussten bis zu diesem Tag noch nicht mal, wo hier ein Schlittenhang ist - ich hab meinem Mann geraten, seinen Kollegen, der aus diesem Dorf hier stammt, anzurufen. Und last but not least hat mein Mann sie extra etwas abseits fahren lassen, damit sie den anderen Kindern nicht in die Quere kommt.

Ein verdammter Schädelbruch beim Schlittenfahren!

Mein kleiner Sohn war in den sieben Wochen seines jungen Lebens schon öfter im Krankenhaus als ich in den letzten sieben Jahren.

Können wir bitte mit dem Mist aufhören? Bloss, weil ich ein Blog angefangen habe, will ich nicht unbedingt soviel Interessantes erleben. Mir wärs viel lieber, ich könnte mich darauf beschränken, mein Lieblings-Muffin-Rezept zu posten.

Meine wunderbare, zerbrechliche kleine Tochter. Werde schnell wieder gesund. Krieg einen Dickschädel wie Deine Mama. Bleib bei uns. Bleib bei uns. (Söhnchen, das gleiche gilt für Dich!)

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