Dienstag, 29. Oktober 2013

Behavior Charts

Heutzutage werden Kinder - Gottlob - ja nicht mehr verhauen, sondern sowohl Eltern als auch Kindergarten und Schule suchen nach Möglichkeiten, die Bälger lieben Kleinen positiv zu motivieren.

Die Schule hier lässt sich einiges einfallen. So kann man durch gutes Benehmen zum Beispiel einen Homework-Pass erwerben, den man irgendwann später einreichen kann, um Hausaufgaben einmal nicht machen zu müssen. Beim Mittagessen wird die begehrte Erlaubnis an einen Schüler oder eine Schülerin verliehen, sich einen Freund auszusuchen und mit ihm sprechen zu dürfen, wenn der Rest der Meute noch zu schweigen hat. Natürlich gibt es auch visuelle Anreize in Form sogenannter Behavior Charts. Meine Tochter hat wirklich hier noch nie eine Hausaufgabe vergessen (auch wenn ihr das manchmal buchstäblich erst 5 Minuten vor 7 eingefallen ist), weil sie panische Angst davor hat, ihren Sticker auf dem Chart ins rote Feld schieben zu müssen.*

Auch der Kindergarten verwendet ein ähnliches System, und Söhnchen zeigt mir immer sehr stolz den lächelnden Smiley auf seinem täglichen Report.

Nachdem Söhnchen leider zu Hause nicht immer ein lobenswertes Benehmen an den Tag legt, entschloss ich mich, die gleiche Wunderwaffe bei uns daheim anzuwenden. Auf ein Blatt schrieb ich links die Namen meiner Kinder und oben vermerkte ich Symbole für drei Kategorien: Benehmen (ein lächelnder/trauriger Smiley), Aufgaben erledigt (Socken als Beispiel fürs Socken-Zusammenlegen) und Auf-Mama-Hören (ein Ohr).

Zuerst schien das Teil wirklich Wunder zu wirken, wenn auch maulend, so machte sich Söhnchen doch auf, die besagten Socken zu sortieren.

Doch was tat er, nachdem das erledigt war und er seinen Sticker unter Socken erhalten hatte?

Er suchte sich ein Blatt, zückte einen Stift und...

... fertigte ein Behavior Chart für seine Mama an.

Anscheinend muss ich noch daran arbeiten, mein Hören zu verbessern. Auch mein Benehmen lässt zu wünschen übrig. Aber meine Aufgaben erledige ich tadellos.



*Ich hab sie gefragt, was denn passiert, wenn sie ins rote Feld rutscht. Die Antwort? Strafexerzieren. Die Kids müssen dann eine Runde ums Sportfeld rennen. Offensichtlich klappt negativ motivieren also doch auch.

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