Mittwoch, 6. Juni 2012

Nicht zum letzten Mal - die Hausaufgaben

Ich fürchte, ich muss das Internet nochmal mit dem Hausaufgabenthema langweilen, aber warum soll es Euch besser gehen als uns? Bei uns nimmt das schliesslich auch einen grossen Teil unserer Freizeit ein.

Der Ärger mit den Hausaufgaben kommt ja nicht nur von der schieren Masse. Es frustriert uns auch deren generelle Organisation. Im Dezember - also 3 Monate nach Schulbeginn - erhielten die Eltern der Erstklässler folgenden Brief von der Lehrerin:


Nun kann ich nicht wirklich behaupten, dass das alle meine Fragen beantwortet hätte. Fassen wir mal zusammen:

- Es wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass am Wochenende gearbeitet wird.
- Der Wochenplan besteht teilweise aus bis zu 16! Seiten. Wie sollen diese bitte, bei "1-2 Seiten pro Nachmittag", erledigt werden, von denen laut Schule Montagnachmittag hausaufgabenfrei zu sein hat (warum auch immer) und Dienstags ja eh schon nachmittags Schule ist? Ach stimmt, das Wochenende ...
- Jedes Kind muss sich seine Hausaufgaben selbst merken! Über die ganze Woche hinweg - und das ist ja nur Deutsch, von Mathe etc ganz zu schweigen... Das angesprochene Hausaufgabenheft ist da völlig nutzlos, da steht nur selten etwas drin, und wenn, über und untereinander, man kann neue Einträge nicht von alten unterscheiden - so wie es halt aussieht, wenn kleine Analphabeten ein Heft verzieren dürfen.
- Offensichtlich mag die Lehrerin Ausrufezeichen!!!

Ergo: In der ersten Klasse sind die Hausaufgaben so organisiert, dass eine komplette Seite Text nötig ist, sie zu erklären. Diese Erklärung wird aber von beiden Akademikern des Haushalts nicht verstanden.

Und daher freuen wir uns auch schon sehr auf ein klärendes Gespräch mit besagter Lehrerin irgendwann nächste Woche. Wir stecken unsere Ziele niedrig. Wir möchten erreichen, dass Wochenendarbeit die Ausnahme, nicht die Regel wird. Dass Töchterchen auch mal unter der Woche wieder Zeit zum Spielen hat.

Ich würde mir ja noch viel mehr wünschen.
Dass die Schule die Eltern nicht nur als lästiges Übel sieht, mit dem man so wenig wie möglich zu tun haben möchte ("Bitte sprechen Sie keine Lehrer an. Wenn Sie etwas besprechen möchten, rufen Sie im Sekretariat an, dann machen wir einen Termin aus. Bitte begleiten Sie ihre Kinder nicht ins Schulhaus, warten Sie vor der Tür, bis die Kinder heraus kommen.").
Dass die Kids wieder Spass am Lernen kriegen.
Dass in der Schule viel mehr gelesen wird, nicht nur aus der Fibel. Die ist laut Töchterchen nämlich "langweilig" - da ist es doch kein Wunder, dass es Kinder gibt, die weder gut noch gern lesen?

Hehre Wünsche. Aber man wird ja wohl noch träumen dürfen, oder?



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