Mittwoch, 13. Juni 2012

Reden hilft

Heute zu unchristlich früher Stunde sassen der Beste Ehemann und ich auf winzigen Stühlen in Töchterchens Klassenzimmer und unterhielten uns mit ihren Lehrerinnen für Deutsch und Mathe.


Wir stimmten alle darin überein, dass Töchterchen einerseits verträumt ist und dadurch viel Zeit verliert und vielleicht auch Anweisungen gar nicht mitbekommt. Und dass sie zum anderen einen riesigen Perfektions-anspruch an sich hat, sie sich den Druck zum grossen Teil also selbst macht.

Ihre Klassenlehrerin ist mir nicht mal unsympathisch. Nur weiss ich nicht, ob sie wirklich geeignet ist, Erstklässler zu unterrichten. Vom Typ her - burschikos, streng, fordernd - sehe ich sie eher bei älteren Kindern. Ihre Erwartungen passen meiner Ansicht nach einfach nicht zu Sechsjährigen. Töchterchen "könnte brillieren, sie könnte die Beste sein, ich verstehe nicht, warum sie sich da nicht reinhängt." Oder "sie strengt sich nicht gern an, sie quält sich nicht gern." Man könnte meinen, sie trainiert Hochleistungssportler.

Nun ja. Ergebnis ist, dass Töchterchen ab jetzt den "kleinen" Wochenplan, der zwei Seiten weniger Stoff enthält, bekommt. Ausserdem werden die Lehrerinnen drauf achten, dass sie die Hausaufgaben im Hausaufgabenheft einträgt. Ich hab Töchterchen schon gesagt, dass ich das ab jetzt auch erwarte. Ausserdem wird die Lehrerin nur noch korrigieren, was abgegeben wurde, aber nicht mehr kritisieren, wenn etwas fehlt. Diese Verantwortung überlässt sie jetzt uns. Damit nehmen wir hoffentlich den Druck aus, so dass ihr dann die Schule und die Hausaufgaben wieder mehr Spass machen.

Ich bin jetzt vorsichtig optimistisch. Und mal ehrlich, verglichen mit den Sorgen von Frl Krise sind unsere reine Luxusprobleme...


1 Kommentar:

Mussipitz hat gesagt…

ich hätte Dir gerne mal zu dem Thema eine Mail geschickt, finde aber keine hinterlegte Email Adresse...

ansonsten kann ich Euch so gut nachempfinden...

GGGLG

Andrea