Montag, 6. Juli 2009

Hokus Pokus

Jeder hat sicher schon mal kopfschüttelnd von jemandem gehört, der mit einer lebensbedrohlichen Krankheit zu irgendeinem Kurpfuscher/Schamanen/Wunderheiler gegangen ist. Wie kann der nur? Wie kann man nur so blöd sein?

Antwort: wenn man verzweifelt genug ist, dann klingt plötzlich auch der verrückteste Hokus Pokus ganz rational.

Wir versuchens jetzt mit "Vitalfeldtherapie". Der Flyer, den der Arzt mir dazu mitgegeben hat, enthält soviele Fremdwörter, das klar ist, dass die auch keine Ahnung haben, wie es funktioniert (so es denn funktioniert). Teuer genug ist es allemal. Die erste Sitzung, bei der der Arzt (ja, ein Dr. med.) mittels einer Art Wünschelrute festgestellt hat, dass Söhnchen gegen so ziemlich alles unter der Sonne allergisch ist, kostete stolze 150 Euro. Plus 130 Euro Medikamente. Plus 7 Sitzungen, bei denen besagte Allergien "gelöscht" werden, a 50 Euro.

Wenn meine Hebamme nicht auf den Mann schwören würde... Jedenfalls, so ganz verkehrt lag er mit seiner Allergiediagnose nicht. Söhnchen scheint neben Nahrungsmitteln auch auf Wolle und Daunen zu reagieren. Und die Apothekenbabynahrung verträgt er wohl auch nicht. Jetzt kriegt er Stutenmilch. Flüssiges Gold. Der Liter zu 15 Euro. Aber es scheint zu helfen! Seit drei Tagen kratzt er weniger. Bitte bitte bitte, lass das der Beginn einer wunderbaren, kratzfreien Zukunft sein!

Übung macht den Meister

Heute am Frühstückstisch.

Töchterchen: "Mama, liest Du mir das Buch vor?"
Mama (die gar keine Lust hat): "Vorhin hast Du doch gesagt, ich hätte nicht gut vorgelesen, da mag ich jetzt auch nicht mehr."
Töchterchen: "Dann musst Du es halt üben!"

Heavenly Creatures

Töchterchen hat eine allerbeste Freundin: Isabella. Sie ist 4 Monate jünger, fast einen Kopf größer und wohnt in der Nachbarsdoppelhaushälfte. Eigentlich eine wunderbare Situation, die beiden können nach Herzenslust zusammenglucken, zur Freude ihrer Mamis, die dann auch mal etwas Ruhe haben.

Eigentlich.

Töchterchen: "Mami, jetzt pieks ich Dich, und dann bist Du tot!"
Ich: "?"
Töchterchen: "Und wenn Papa heimkommt, dann pieks ich den auch und dann ist er auch tot. Und dann kann ich immer bei Isabella essen und schlafen!"

No comment....

Dienstag, 26. Mai 2009

Das N-Wort

Eigentlich wollte ich, der Fairness halber, einige positive Worte auflisten, die mit N anfangen. Aber mir wollen da partout keine Beispiele einfallen. Dafür denke ich sofort an Nein, Negativ, Nihilismus (sorry, mein Gehirn funktioniert manchmal merkwürdig) und natürlich:

Neurodermitis

Die letzten Wochen waren alle von diesem verdammten N überschattet. Jeden Abend gehen wir ins Bett und hoffen, dass es über Nacht wenigstens ein klein wenig besser wird, ein kleines bisschen weniger nässend, weniger juckend, weniger verschorft... Und wochenlang hab ich mich selbst betrogen, denn wenn ich lange genug gesucht habe, dann hab ich sicher irgendwo eine Stelle gefunden, die ganz ganz sicher etwas blasser war als gestern...

Bis letzte Woche ein Satz meines BE (Besten Ehemanns von Allen) mir die Augen öffnete: "Wir verlieren den Kampf." Es ist schon merkwürdig, wie manchmal ein einziger Satz einem die Scheuklappen wegreißt. Ein Satz, um zu erkennen, wie sehr man dieser Hure Hoffnung verfallen war. Aber wie sonst kann man Tag für Tag diesen kleinen Körper im Arm halten, dieses kleine süße Gesichtchen ansehen, in dem strahlende blaue Augen umgeben sind von Furchen, Narben, Schorf, roter nässender Haut? Wie kann man das ohne Hoffnung ertragen?

Und natürlich: the bitch is back. Die Hoffnung ist wieder da. Wir haben auf HA-Milch umgestellt und betupfen die nassen Stellen mit Stiefmütterchentee. Und vielleicht sieht er wirklich etwas besser aus. Wir haben einen Allergietest gemacht, und wie es scheint, ist er so ziemlich gegen alles unter der Sonne allergisch: Milcheiweiss, Weizen, Hühnereiweiss, Hühnereigelb, Mandeln, Haselnüsse,... Da wird er wohl von Anfang an lowcarb ernährt werden. Dann wird er wenigstens nicht mit meinen Figurproblemen zu kämpfen haben.

Aber ein Schritt nach dem anderen. Sollte sich mit diesen Einschränkungen seine Haut wirklich bessern, dann kriegen wir das schon hin. Und vielleicht verwächst es sich ja noch (da! Schon wieder! Hoffnung lässt sich einfach nicht unterkriegen!)

Montag, 20. April 2009

Wie man ganz leicht zum Topthema der Nachbarn wird

Der aufmerksame Leser (lach, also wohl nur ich) wird festgestellt haben, dass ich schon eine Weile nicht gepostet habe. Neben den üblichen Gründen (keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit) hab ich noch eine sehr gute Entschuldigung: Aberglauben. Eine Weile war ich mir wirklich nicht sicher, kann es sein, dass die "interessanten" Geschehnisse (aka Beinahe-Katastrophen (BK)) uns erst heimsuchen, seit dem ich diesen Blog schreibe? Aber gestern wurde ich dahingehend beruhigt: die neuste BK erreichte uns, obwohl ich dem Bloggen schon seit Wochen ferngeblieben war.

Wir bleiben das Gespräch der Nachbarschaft. Ist ja auch nicht verwunderlich, wenn extra wegen uns ein Hubschrauber einfliegt. Und das an einem friedlichen, sonnigen Morgen. Naja, der Notarzt meinte auch, er wäre uns nicht böse, an so einem Tag fliegt man gerne.

Was war los? Töchterchen hat eine Nuss gegessen, aus einer Tüte "Edelnussmischung" mit Haselnüssen, Walnüssen, Cashews und Paranüssen. Die Paras hab ich schon vorsorglich rausgenommen, die bekommen mir ja auch nicht, und hab sie an den Besten Ehemann (BE) verfüttert. Jedenfalls isst Töchterchen eine Nuss, sagt auf einmal, die schmecken nicht, geht Richtung Müll zum Ausspucken, aber schafft es nicht mal bis dahin bevor ihr das ganze Frühstück aus dem Gesicht fällt. Da waren wir ja noch ganz cool, haben sie in die Badewanne gesteckt zum Saubermachen und Beruhigen. Das Beruhigen ist aber zumindest bei mir spätestens dann in Panik umgeschlagen, als sie auf einmal rot und aufgedunsen im Gesicht wurde und sie keine Luft mehr durch die Nase bekam...

Also 112 angerufen. 3 Minuten später war ein Ersthelfer da. Und dann kam der Hubschrauber, mit zwei Ärzten. Und dann der Rettungswagen, mit drei Leuten. Und dann war eigentlich schon alles wieder gut. Anscheinend hat das schnelle Erbrechen Schlimmeres verhindert.

Jetzt sind wir halt am Rätseln. Seit wann ist sie allergisch gegen Nüsse? Oder waren es doch Rückstände von den Paras? Oder ist es eine Kreuzallergie, schliesslich ist grad Frühling? Oder etwa eine Folge ihrer Masernimpfung im Februar? Na, ich sehe noch viele Arztbesuche vor mir.

Und was hat Töchterchen gesagt, als endlich alle wieder gegangen sind?

Mama: Komm rein, Liebes, und mach die Türe zu, es wird kalt.
Töchterchen: Vielleicht kommt ja noch jemand?

Ach ja, und im Kindergarten ist grad Scharlach. 2009 ist nicht unser Jahr.

Freitag, 13. Februar 2009

Krank

Es kehrt keine Ruhe bei uns ein. Jetzt hat uns der diesjährige Grippevirus erwischt. Was heisst "uns", Töchterchen ist grade dran. Es ist eine sehr merkwürdige Grippe. Letzte Woche fing es an mit einem leichten Husten, drei Tage später klagte sie über Ohrenschmerzen (die wir mit Zwiebelsaft erfolgreich kurieren konnten) und gestern hatte sie plötzlich über 40 Grad Fieber. Das Fieber ist heute morgen runter, Gottseidank. Zu ihrer grossen Freude kann sie heute soviel Fernsehen schauen wie sie möchte. Dann werden wir wohl heute die Heidi-Serie zu Ende schauen...

Söhnchen hat nur einen Schnupfen und scheint auch schon über den Berg zu sein. Nur leider ist der gute Nachtschlaf erstmal wieder verschwunden, er wacht jetzt regelmässig um vier auf. Das wär ja nicht so schlimm, wenn Töchterchen nicht schon vorher bei uns im Bett gelandet wäre und dort die Nacht zum Tage macht. Naja, irgendwann müssen wir ja mal wieder gesund sein. Obwohl gestern schon der Beste Ehemann von Allen andeutete, dass nun er...

Und wer pflegt mich? Seufz...

Dienstag, 3. Februar 2009

Spruch der Woche

Verkäuferin beim Verlassen des Geschäfts: "Tschüss, Vielen Dank".
Töchterchen: "Ich heiss nicht Vielen Dank!"